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Geschirrtücher aus Leinen: Wie ökologisch nachhaltig ist die Naturfaser?

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Heimtextilien aus Leinen wirken auf eine natürliche Art sehr edel. Bettwaren schmeicheln der Haut und Vorhänge aus dem luftigen Gewebe zaubern Sommerstimmung.

Für den täglichen Abwasch gibt es Leinen Geschirrtücher, die ideal zum Polieren von Silberbesteck und der streifenfreien Trocknung von Gläsern geeignet sind. Doch wie nachhaltig sind Textilien aus feinem Leinen? Die Umweltbilanz von Leinen ist positiv und bietet einige Vorteile gegenüber Baumwolle und Mikrofaser.

Herstellung von Leinen

Leinen wird aus den Fasern der Flachspflanze gewonnen. Die relativ anspruchslose Kulturpflanze wächst in den gemäßigten Breiten. Anders als Baumwolle benötigt Flachs keine intensive Bewässerung, ist natürlich resistent gegen Schädlinge und sehr robust. Die genügsame Pflanze entzieht den Böden wenig Nährstoffe und laugt sie nicht aus. Flachs wird vollständig genutzt.

Der Anbau kann ökologisch und umweltbewusst gestaltet werden. Der Baumwollanbau ist hingegen sehr wasserintensiv. In modernen landwirtschaftlichen Betrieben wird der Einsatz von Düngemittel reduziert und macht Baumwolle etwas umweltfreundlicher. Die Ausrichtung auf Massenproduktion und die weiten Transportwege lassen Baumwolle aus ökologischer Sicht weiterhin schlecht abschneiden.

Materialeigenschaften

Geschirrtücher aus Leinen oder Baumwolle sind sehr saugfähig und nehmen viel Wasser auf. Leinen trocknet allerdings schneller wieder und das Wachstum von Bakterien wird gehemmt. Geschirrtücher aus Leinen sind daher hygienischer. Flecken bleiben nicht so leicht an der Oberfläche haften und Geschirrtücher können über einen längeren Zeitraum genutzt werden. Ein weiteres Plus für die Umwelt liegt in der Formbeständigkeit der Fasern. Leinen ist sehr robust und langlebig. Produkte, die lange im Besitz bleiben und nur selten ausgetauscht werden, sind nachhaltig, da sie Ressourcen schonen. Geschirrtücher aus Fasern, die umweltfreundlich angebaut und hergestellt wurden, sind vollständig biologisch abbaubar.

Geschirrtücher aus Baumwolle müssen häufiger gewaschen werden und werden insgesamt nach einem kürzeren Zeitraum ersetzt. Beim Recycling von Baumwolle gibt es noch Spielraum für Verbesserungen. Besonders Mischgewebe sind oft textiler Abfall und landen auf der Deponie. Synthetische Fasern nehmen wenig Wasser auf, trocken allerdings äußerst schnell. Beim Waschen besteht jedoch die Gefahr, das Mikroplastik aus den Fasern gelöst wird und in den Wasserkreislauf der Erde gelangt. Geschirrtücher aus Mikrofasern können aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Einen dritten Lebenszyklus erleben die Geschirrtücher dann jedoch nicht mehr und sind landen in der Restmülltonne.

Produktionsprozess

Bei der Verarbeitung von Flachs zu Leinen werden wenig Chemikalien verwendet. Bei Textilien aus einem nachhaltigen Anbau erfolgt die Gewinnung der Fasern über einen mechanischen Prozess, der vollständig auf den Einsatz von chemischen Zusätzen verzichtet. Bei Baumwolle ist dies leider nicht möglich. Es gibt allerdings auch nachhaltig produzierte Baumwolle, die möglichst ressourcenschonend angebaut wird und die landwirtschaftlichen Betriebe fair bezahlt werden. Auch wenn die Umweltbilanz von Leinen insgesamt sehr positiv ist, sollten Verbraucher auf Fasern achten, die biologisch in Europa angebaut wurden und einen geringen CO₂-Fußabdruck hinterlassen.

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